Wo stehen wir in Sachen Wohnungsbau?
8. Aug 2021
8. Aug 2021
Vor dem Hintergrund der großen Relevanz wohnpolitischer Themen im Wahlkampf und der nach wie vor steigenden Mieten geht die FAZ am 4.8. der Frage nach, wie effektiv die Politik sich tatsächlich in Sachen Wohnungsbau engagiert hat. Die Hauptursache für die stark steigenden Wohnimmobilien- und damit auch Mietpreise sei der Angebotsmangel, und wie eine von der FAZ durchgeführte Studie zu den Wohnungsbauaktivitäten in den zehn größten Städten Deutschlands zeige, sei das Engagement in Sachen Wohnungsbau nicht überall gleichermaßen stark. Besonders viel neuer Wohnraum sei in Frankfurt entstanden, wo die Zahl der Wohnungen sich seit 2016 um mehr als 6 % auf 401.900 im Jahr 2019 erhöht habe. Aktuellere Zahlen aus Frankfurt lägen noch nicht vor, jedoch sei davon auszugehen, dass die Zahl der Wohnungen seitdem nochmals gestiegen sei. Fast so viel gebaut wie in Frankfurt werde in Hamburg, wo sich die Zahl der Wohnungen im Zeitraum von 2016 bis 2020 um 4,1 % auf 976.900 erhöht habe. Die Zahl der Einwohner sei im selben Zeitraum nur um 2,3 % gestiegen, so dass sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage entspannt habe. Ähnlich sei es in Berlin, wenn auch nicht ganz so deutlich ausgeprägt. Während sich dort der Wohnungsbestand zwischen 2016 und 2020 um 3,5 % auf rund 1,98 Mio. vergrößert habe, sei die Zahl der Einwohner nur um 2,5 % gestiegen. Weniger rosig sehe es in Köln, Stuttgart und Düsseldorf aus, wo sich das Wohnungsangebot um weniger als 2 % erhöht habe. Zwar sei auch die Zahl der Einwohner nur geringfügig gestiegen, doch sei das Angebot nach wie vor vieler gering als die Nachfrage. Besonders groß sei der Mangel an Wohnungen in Leipzig, wo die Einwohnerzahl seit Ende 2016 um 4,6 % gestiegen sei, während sich das Wohnungsangebot nur um 2,8 % erhöht habe. Das Ziel, 1,5 Mio. neue Wohnungen zu bauen, das CDU/CSU und SPD im Frühjahr 2018 für die nun zu Ende gehende Legislaturperiode ausgegeben hätten, sei jedenfalls erreicht worden, wenn die Zahl der genehmigten Wohnungen als Maßstab genommen werde. Die Zahl der genehmigten, aber noch nicht gebauten Wohnungen in ganz Deutschland werde auf mehr als 700.000 geschätzt.