Rekordergebnis und gute Aussichten am Logistikmarkt
5. Apr 2021
5. Apr 2021
Die Nachfrage nach Logistikimmobilien ist hoch – sowohl von Seiten der Nutzer als auch vonseiten der Investoren, berichtet die IMMOBILEN ZEITUNG am 1.4. Colliers zufolge seien an den acht großen Logistikmärkten Deutschlands, also Berlin, München, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Hamburg und Leipzig, insgesamt 2,9 Mio. qm Logistikfläche vermietet oder selbst genutzt worden. Dieses Rekordergebnis habe den Vorjahreswert um rund 17 % übertroffen und 2 % über dem Dreijahresdurchschnitt gelegen. Hauptursache für die starke Nachfrage sei der durch die Corona-Pandemie beflügelte Onlinehandel gewesen, dessen Bedarf nach Lagerfläche nach wie vor groß sei. Der Bau neuer Logistikflächen auch ohne Vorvermietung sei geboten, werde aber häufig von den Kommunen ausgebremst. Oft erteilten Städte und Gemeinden diesen Flächen ungeachtet einer erwiesenen Systemrelevanz keine Baugenehmigung, wenn ihnen der künftige Nutzer unbekannt sei, sage Kuno Neumeier von Logivest: „In den begehrten Regionen blitzen wir heute genauso ab wie vor der Pandemie.“ Entsprechend dem Angebotsmangel stiegen die Logistikimmobilienpreise. Der britische Logistikimmobilienkonzern Segro hat den Wert seines deutschen Portfolios 2020 um 18 % auf rund 2,3 Mrd. Euro steigern können, schreibt die IMMOBILIENWIRTSCHAFT 4/2021. Die wachsende Bedeutung von Logistik- und Industrieflächen schlage sich auch in den Erwartungen hinsichtlich der Mieten und Kapitalwerte in den nächsten zwölf Monaten, aber auch in einer Renditekompression nieder. Laut Savills seien 2020 die Spitzenrenditen für Logistikimmobilien im Durchschnitt der Top-6-Städte um weitere 20 Basispunkte auf 3,5 % zurückgegangen. Hinsichtlich der Mieten gehe die DekaBank davon aus, dass diese aufgrund des Flächenmangels ab 2022 noch stärker steigen würden. „Der großflächige Bedarf für Fulfillment-Center der Online-Händler und die kleinflächige Nachfrage für die stadtnahe Verteillogistik werden weiterhin den Markt antreiben und auf ein begrenztes Angebot stoßen“, sage Armin Herrenschneider von CBRE.