Die negativen Folgen des Berliner Mietendeckels
3. Jan 2021
3. Jan 2021
Über die negativen Folgen des Berliner Mietendeckels auf den Wohnungsmietmarkt der Hauptstadt schreibt die NEUE ZÜRICHER ZEITUNG am 31.12. Zwar lägen noch keine umfassenden Daten vor, doch zeichneten sich erste Tendenzen ab. So sei das Angebot an Berliner Mietwohnungen des Portals ImmoScout24 im September 2020 gegenüber dem September 2019 um insgesamt 41,5 % und bei Wohnungen mit Baujahr vor 2014 um fast 60 % gesunken. Da das Angebot an Mietwohnungen in anderen deutschen Metropolen im selben Zeitraum zugenommen habe, könne dies nicht auf die Corona-Pandemie zurückgeführt werden. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätige diese Beobachtung. Zwar man stehe erst am Anfang einer empirischen Analyse, doch zeichne sich in Berlin ein starker Rückgang der inserierten Wohnungen im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten ab. Zudem werde weniger in den Bestand investiert. Große Wohnungsunternehmen wie Deutsche Wohnen und Akelius hätten wegen Planungsunsicherheit und dem Rückgang der Mieteinnahmen Investitionen in erheblichem Umfang zurückgestellt. All dies schaffe keine einzige neue Wohnung, sondern verknappe das Angebot weiter. Als Beispiel für eine konstruktive Wohnpolitik verwiesen Peyvand Jafari von der Plutos Group und Jürgen Schick vom IVD auf Hamburg. Dort habe sich die Lage entspannt, seit sich Behörden und Immobilienwirtschaft zusammensetzten, mit dem Ergebnis, dass seit 2011 Baugenehmigungen für über 96.000 Wohnungen erteilt worden seien. Berlin hingegen sei zum Spielball von Ideologen geworden, sage Jakob Mähren von der Mähren Group, und kritisiere den Mietendeckel als massiven Eingriff ins Eigentumsrecht. Hier gehe es nicht mehr nur um Mieten und Berlin, sondern um die DNA der Bundesrepublik als sozialer Marktwirtschaft, sage Schick.