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Bausparverträge laufen Baukrediten den Rang ab

8. Jan 2023

Das Geschäft mit privaten Immobilienkrediten ist im November 2022 noch einmal deutlicher zurückgegangen als in den Monaten davor, berichten die BÖRSEN-ZEITUNG, das HANDELSBLATT und die FAZ am 5.1. Barkow Consulting zufolge, die Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesbank ausgewertet hätten, seien Neufinanzierungen mit einem Gesamtvolumen von nur 13,6 Mrd. Euro abgeschlossen worden, was 39 % weniger seien als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum März 2022, als das Neugeschäft mit einem Volumen von rund 32,2 Mrd. Euro einen Rekordwert erreicht habe, betrage der Rückgang fast 60 % auf den niedrigsten Stand seit Juni 2011. Der Nachfragerückgang bei Wohndarlehen habe sich schon in den Monaten zuvor abgezeichnet. Im September 2022 sei das Volumen neu vergebener Baukredite gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 28 % gesunken, im Oktober 2022 dann um 34 %. Grund hierfür seien vor allem die gestiegenen Bauzinsen, die sich seit Jahresanfang vervierfacht hätten. Die Zinsen für Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung hätten sich Interhyp zufolge im H1 2022 von durchschnittlich 1 % auf 3,3 % erhöht. Hinzu kämen die gestiegenen Materialpreise und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit. Das Interesse an Baufinanzierungen bestehe aber weiterhin, wie der deutliche Zuwachs beim Bausparen zeige. Schon seit Juli 2022 habe das Volumen neu abgeschlossener Bausparverträge PwC zufolge, die ebenfalls Daten der Bundesbank ausgewertet hätten, jeden Monat deutlich über den jeweiligen Monaten der Vorjahre gelegen. Im Q3 2022 dann habe es den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht.