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Alles halb so schlimm am Büromarkt

5. Jul 2020

Empira zufolge werden weder die Wirtschaftskrise und die steigende Arbeitslosigkeit noch die sich verändernden Bürogewohnheiten den Märkten schaden, schreibt die IMMOBILIEN ZEITUNG am 2.7. Der wirtschaftliche Einbruch werde nur vorübergehend sein, und die Unternehmen wollten ihre Mitarbeiter langfristig halten. Darüber hinaus würden die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt durch das Konjunkturpaket und die Kurzarbeit abgefedert. Vor allem aber gebe es immer noch einen deutlichen Angebotsmangel an Büros, da in den vergangenen 15 Jahren rund zwei Mio. Bürobeschäftigte mit einem Flächenbedarf von insgesamt 50 Mio. qm hinzugekommen, aber nur drei Mio. qm Bürofläche neu entstanden seien. Das stabilisiere die Bürospitzenmieten, nur würden die Preissteigerungen etwas schwächer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Bei Warburg-HIH Invest Real Estate verweise man ebenfalls auf den Angebotsmangel und sei ähnlich optimistisch, denn der Büromarkt habe sich als sehr robust erwiesen. Er werde aber flexibler werden müssen, es seien atmende Raumstrukturen wie Ruhezonen und Konferenzräume notwendig. Real I.S. und Commerz Real sind vor allem hinsichtlich der Topstandorte optimistisch gestimmt, berichtet THOMAS DAILY am 2.7. Der Markt in A-Lagen werde ein Vermietermarkt bleiben, trotz der Corona-Krise und sich verschlechternder Fundamentaldaten, nur die B- und C-Märkte könnten kurz- und mittelfristig wieder zu Mietermärkten werden. Allerdings werde das Mietwachstum ausgebremst. Für Berlin und München gehe Real I.S. auf Grundlage von PMA-Daten für 2020 und 2021 von stagnierenden Bürospitzenmieten aus. Die Leerstandsquote bei Büroimmobilien in den Schlüsselmärkten im Euroraum werde auf etwa 7,7 % im Jahr 2022 steigen. „Für Top-Produkte werden weiterhin Top-Preise gezahlt“, sage Henning Koch von Commerz Real. Jochen Schenk von Real I.S. gebe zu bedenken, dass der Anlagedruck aufgrund der niedrigen Zinsen nach wie vor hoch und in den europäischen Metropolen kaum ein Nachfragerückgang zu bemerken sei. „Zwar gibt es einige Insolvenzen, doch auf der andere Seite auch Unternehmen, die expandieren wollen und noch nicht einmal Mietnachläse fordern“, sage Schenk.