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Pflegeheimbetreibern drohen existenzgefährdende Mietausfälle

28. Mrz 2021

Die politischen Entscheidungen im Pflegebereich gehen völlig an der Realität vorbei, kritisiert Jens Nagel von Hemsö in seinem Beitrag vom 26.3. auf HANDELSBLATT INSIDE REAL ESTATE. Zwar sei prinzipiell nachvollziehbar, dass bei Zukäufen, Projektentwicklungen oder Vertragsverhandlungen rechtliche Vorgaben eine wichtige Rolle spielten, denn schließlich werde ein Großteil der Kosten für die Unterbringung in einem Pflegeheim aus der gesetzlichen Pflegeversicherung beziehungsweise der Sozialhilfe gedeckt. Doch Mitte 2021 drohe die Perversion dieses Grundsatzes, denn dann werde es in Nordrhein-Westfalen neue Regeln für die Investitionsfolgekosten (IK) geben, aus denen die Betreiber u. a. die Kosten für Immobilien und Inventar bestritten. Die dann greifende Neuberechnung und Reduzierung der IK-Sätze vermindere die Refinanzierung der Immobilien für alle Betreiber, bei denen das sogenannte Pflegewohngeld in Anspruch genommen werde, denn die Erhebung von Selbstzahlerzuschlägen sei in diesem Fall ausgeschlossen. Das Ziel, die Altenpflege im Zuge des demografischen Wandels zu stärken und auszubauen, werde so komplett konterkariert und die Folgen absehbar: weniger Neubau, weniger Pflegeheime und mehr Menschen ohne gute Versorgung im Alter.