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Was das Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor kostet

27. Feb 2022

Brüssel und Berlin stellen die Weichen, um ihre Klimaziele zu erreichen, schreibt die IMMOBILIEN ZEITUNG am 24.2. und geht ausführlich auf diese Thematik ein. In den kommenden Jahren seien höhere Mindeststandards für Neubau und Bestand, eine Solarpflicht, Vorgaben zum Einsatz erneuerbarer Energien, weitere Taxonomieanforderungen und ein EU-Emissionshandelssystem für Wärme zu erwarten. Die unlängst vorgelegte Gebäuderichtlinie der EU-Kommission (Energy performance of buildings directive, EPBD) formuliere erstmals die Mindestanforderungen, die Neubauten gemessen in Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr erfüllen sollen. Zudem müssten bis 2030 in jedem EU-Land die am wenigsten effizienten Bestandsgebäude energetisch aufgewertet werden, wobei die sich daraus ergebenden Verpflichtungen in Deutschland rund 6 Mio. Häuser beträfen. Anschließend geht die IMMOBILIEN ZEITUNG ausführlich darauf ein, wie die Bundesregierung diese Ziele im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erreichen will. In einem weiteren Artikel thematisiert die IMMOBILIEN ZEITUNG am 24.2. ebenso wie die FAZ am 25.2. die Investitionen, die für das Erreichen der Klimaziele erforderlich sein werden. Einer Studie des Bau-Beratungsinstitutes ARGE zufolge würden derzeit rund 50 Mrd. Euro pro Jahr in energetische Sanierungen investiert; stiegen Anforderungen, so könne sich der Investitionsbedarf auf bis zu 150 Mrd. Euro pro Jahr erhöhen. Dabei seien die verschärften Standards, die die Bundesregierung nach Aufgabe der bisherigen Förderung des energieeffizienten Bauens einführen wolle, noch gar nicht eingerechnet. Die Regierung wolle die Anforderungen für Energieeffizienz im Neubau bis 2025 auf den Standard ‚Effizienzhaus 40‘ erhöhen, während die Autoren der ARGE-Studie mit dem Standard ‚Effizienzhaus 70‘ im Neubau und ‚Effizienzhaus 115‘ bei Bestandssanierungen kalkuliert hätten. Unverzichtbar sei der Studie zufolge schon nach dieser Berechnung eine staatliche Förderung in Höhe von mindestens 30 Mrd. Euro pro Jahr. Außerdem müsse mehr auf Nachverdichtung, Umnutzung und Umbau statt auf Neubau gesetzt werden. Bestandgebäude energetisch so zu sanieren, dass sie den heutigen sehr hohen Anforderungen gerecht würden, sei allerdings nicht immer möglich. Doch sei es ohnehin geboten, nicht zu hohe Anforderungen zu stellen. Bei Bestandssanierungen sei der Standard ‚Effizienzhaus 115‘ und bei Neubauten ‚Effizienzhaus 70‘ für ein guter Mittelweg, um Klimaziele und Kosten in Einklang zu bringen.