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Wie Bauen wieder bezahlbar werden könnte

26. Mrz 2023

Der Traum vom Eigenheim ist inzwischen sogar für die obere Mittelschicht oft nicht mehr bezahlbar, schreibt FOCUS ONLINE am 22.3. und widmet sich der Frage, warum die Bundesrepublik zum Land der unerschwinglichen Baupreise geworden ist. Tatsächlich seien die Baupreise schon seit Jahren stetig gestiegen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge hätten sich die Preise für den Bau von individuell geplanten Ein- und Mehrfamilienhäusern im Zeitraum 2010 bis 2021 um 41 % erhöht, während die allgemeine Inflation im selben Zeitraum nur um 17 % gestiegen sei. Und im November 2022 seien die Baupreise sogar um satte 16,9 % gegenüber dem Vormonat gestiegen. Die Gründe für diesen sei Jahren anhaltenden Trend seien vielfältig. So erschwerten bauordnungsrechtliche und regulatorische Vorgaben sowie Materialknappheit die Planung von Projekten, wobei letztere zusammen mit den hohen Energiepreisen auch für stark gestiegene Rohstoff- und Materialpreise sorge. Hinzu kämen die gestiegenen Lohnkosten infolge des Fachkräftemangels. Und schließlich verteuerten die steigenden Bodenpreise den Bau von Immobilien, vor allem in den Top-7-Städten, wo sie sich besonders stark erhöht hätten und der Bedarf nach Wohnraum ebenso wie nach Büroimmobilien besonders groß sei. Dabei sei Bauen in Deutschland nicht immer teuer gewesen, sage Mark Holz von Lübke Kelber. In den 1990ern sei Deutschland der „langweiligste Markt der Welt“ gewesen, und da die Nachfrage nur verhalten gewesen sei, sei über Jahre wenig gebaut worden. „Und darum sind wir heute da, wo wir sind, mit der Wohnungsnot in den Metropolen, und in der Konsequenz sind die Mieten, Kaufpreise, und damit auch die Grundstückspreise wahnsinnig nach oben gegangen“, sage Holz. Dabei gäbe es genug Ideen, das Bauen wieder billiger zu machen und die Finanzierung von Wohneigentum zu erleichtern. Son könne Ersterwerbern die Grunderwerbssteuer erlassen oder die Möglichkeit eingeräumt werden, die Kreditzinsen und energetische Sanierungen steuerlich geltend zu machen, wie Thomas Peeters von Baufi24 vorschlage. Vor allem aber brauche die Wirtschaft mehr Entscheidungsspielraum, fordere Frank Wojtalewicz von Deutsche Invest Immobilien: „Dem steht aktuell entgegen, dass an jedem Bauprojekt ein Dutzend rettungslos überlastete Behörden beteiligt sind. Darüber hinaus muss Berlin den Dschungel an Förderregeln und energetischen Auflagen lichten, damit Bauherren wieder eine Chance haben, durchzublicken.“