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Hat die Hochkonjunktur am britischen Immobilienmarkt ihren Zenit erreicht?

21. Feb 2021

Trotz Corona-Pandemie und entgegen dem allgemeinen Trend hat der britische Immobilienmarkt im vergangenen Jahr eine Hochkonjunktur erlebt und Rekordergebnisse erzielt, berichten die BÖRSEN-ZEITUNG am 15.2. und die FAZ am 19.2. Capital Economics zufolge seien im Dezember landesweit 130.000 Transaktionen gezählt worden, während es normalerweise rund 90.000 Transaktionen pro Monat seien. Im Zuge dessen seien 2020 auch die Preise so stark gestiegen wie seit Jahren nicht mehr. Der Hauspreisindex von Halifax habe bis Ende des Jahres um 7,6 % zugelegt. Befördert worden sei dieser Aufschwung durch eine temporäre Befreiung von der Immobilienkaufsteuer, die in Reaktion auf die Corona-Krise zur Stützung des Häusermarktes gewährt worden sei und im März auslaufe. Im Januar 2021 habe der Halifax-Index im Vergleich zum Vormonat erstmals ein kleines Minus verzeichnet. Dies deute darauf hin, dass der Höhepunkt überschritten sei und es im Laufe des Jahres eventuell zu Preisrückgängen kommen könnte, da neben dem Auslaufen des Steuerrabattes eine steigende Arbeitslosigkeit und höhere Hypothekenkreditzinsen die Preise am Immobilienmarkt unter Druck setzen könnten. Capital Economics erwarte im landesweiten Durchschnitt einen Rückgang der Preise um 4 %, Halifax rechne mit einem Preisrückgang um 2 % bis 5 %. Für London, wo die Preise 2020 um 9,7 % und damit besonders stark gestiegen seien, könnten die Preise Capital Economics zufolge 2021 um durchschnittlich 6 % sinken. Im Zuge der für 2022 und 2023 zu erwartenden wirtschaftlichen Erholung werde aber auch der Immobilienmarkt wieder einen Aufwärtstrend erleben, erwarte Capital Economics. Die weiterhin niedrigen Zinsen würden Preisanstiege befördern und eine kräftige Entwicklung unterstützen.