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Wo steht die Immobilienbranche in Sachen Klimaschutz?

21. Nov 2021

Die Immobilienbranche als einer der Mitverursacher des Klimawandels soll nach dem Willen der Bundesregierung bis 2045 klimaneutral werden, doch einer Studie von McMakler zufolge sind die einzelnen Bundesländer dafür sehr unterschiedlich gerüstet, schreibt das HANDELSBLATT am 18.11. Eine Auswertung der Energieausweise durch McMakler habe ergeben, dass nur 13 % der im Q3 2021 von McMakler vermittelten Immobilien in die besten Energiekennwertgruppen A, A+ oder B eingestuft gewesen seien. Da neu errichtete Gebäude naturgemäß energetisch am besten gerüstet seien, schnitten die Bundesländer mit dem höchsten Neubauanteil, nämlich Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen, am besten ab. Hingegen weise in Mecklenburg-Vorpommern mehr als ein Drittel der Gebäude die schlechtesten Energiekennwerte G und H auf; kaum besser sei die Lage in Berlin und in Thüringen. Auch auf dem Weltklimagipfel in Glasgow sei das Thema ‚Städte, Regionen und bebaute Umwelt‘ diskutiert worden, berichtet HANDELSBLATT INSIDE REAL ESTATE am 16.11. Aus Sicht von Simon Szpyrka von Argentus dürfe man dabei nicht nur an die energetische Optimierung von Neubauten denken, sondern müsse auch die CO2-Emissionen der Bestandsimmobilien reduzieren, was oft sogar die zielführendere Lösung sei. „Der Abriss und Neubau von Immobilien wird hingegen auf absehbare Zeit immer mehr Emissionen verursachen“, sage Szpyrka. Sebastian Nitsch von 6B47 Real Estate Investors habe die eigene Branche aufgefordert, Lösungen für die Reduzierung der CO2-Emissionen und des Energieverbrauches zu finden: „Das sinkende Angebot an bebaubarer Fläche muss uns Immobilienentwickler kreativ und mutig werden lassen. Ein konkreter Beitrag dazu ist nicht Neubau, sondern die bewusste Entscheidung für Konversion von Bestandsimmobilien im urbanen Raum.“ Dabei müssten ESG-konforme Bauvorhaben noch nicht einmal teurer sein als konventionelle Bauvorhaben, gibt Stefan Spilker von Soravia am 19.11. in seinem Gastkommentar auf HANDELSBALTT INSIDE REAL ESTATE zu bedenken. Denn wer von vornherein richtig plane, könne nachhaltige Bauprojekte sehr rentabel gestalten.