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Deutschlands Trendviertel in München, Hamburg und Leipzig

20. Jun 2021

Wie Daten, die vdpResearch exklusiv für die Serie ‚Trendviertel 2021‘ ausgewertet hat, zeigen, verteidigt München seine Position als teuerster deutscher Wohnungsmarkt, schreibt das HANDELSBLATT am 18.6. Mit einem deutlich fünfstelligen durchschnittlichen Quadratmeterpreis habe die Münchener Altstadt im vergangenen Jahr das höchste Preisniveau aller für die Trendviertel-Serie untersuchten Städte verzeichnet und sich vom bundesdeutschen Preisniveau entkoppelt. Nicht nur im Münchener Innenstadtring, sondern in der gesamten Stadt seien die Haus- und Wohnungspreise gestiegen. Die Coronakrise werde im Rückblick auf den Immobilienmarkt noch nicht einmal als Delle eingestuft werden, erwarte Steffen Metzner von Empira: „Wenn ein Wohnungsmarkt in Deutschland auch in Zeiten der Pandemie stabil ist, dann ist es der Münchener.“ Ein Grund hierfür sei, dass neben den Tech-Giganten Apple, Microsoft und Google acht Dax-Konzerne gutverdienende Spezialisten anzögen. Ein anderer Grund seien Negativzinsen auf Bankeinlagen. „Investitionen in Betongold werden daher noch mehr nachgefragt“, sage Kai-Uwe Ludwig von 6B47. Und schließlich treibe der Angebotsmangel die Preise vor allem in der Innenstadt weiter in die Höhe. Das wiederum lasse die Preise auch in den günstigeren Vierteln im Osten der Stadt steigen. „Wir sehen positive Entwicklungen im Münchener Osten“, sage André Zücker von KGAL. Um 9,6 % und damit so stark wie sonst nirgends seien 2020 die Preise für Eigentumswohnungen in Johanneskirchen (8.100 Euro/qm) und Daglfing (8.200 Euro/am) gestiegen. Im zwischen diesen beiden Orten gelegenen Englschalking lägen die Preise nach einem Anstieg um 8,2 % bei 8.400 Euro/qm. Quartiere mit vergleichsweise moderaten Preisen profitierten auch vom Wandel der Wohnbedürfnisse infolge der Corona-Pandemie, erkläre Stefan F. Höglmaier von Euroboden. Auch in Hamburg hätten sich die Preise 2020 weiter erhöht, doch erste Studien etwa der Deutschen Bank prognostizierten bereits, dass die Immobilienpreise in Hamburg aufgrund der sehr starken Bautätigkeit früher zu steigen aufhören könnten als in anderen großen deutschen Städten, schreibt das HANDELSBLATT am 14.6. Norbert Schumacher von Bonava erwarte eine Verlangsamung der Preissteigerungen aber erst in drei bis vier Jahren. „Es lohnt sich aber sicherlich nicht, auf fallende Preise zu warten“, rate Schumacher kaufinteressierten Selbstnutzern. Auch in Leipzig sei die Zahl der Baugenehmigungen stark angestiegen, schreibt das HANDELSBLATT am 15.6. Doch das nähmen Investoren höchstens zur Kenntnis, sage Jens Rautenberg von Conversio, denn „die Kaufpreise steigen dreimal so schnell wie die Mieten.“ Die Gründe hierfür seien die geringe Leerstandsquote und der weiterhin zu erwartende Zuzug. „Gohlis-Nord kommt“, zeige sich Frank Schwennicke von Bonava überzeugt. Dort seien VDP Research zufolge die Preise für Eigentumswohnungen um 7,3 % Prozent und damit überdurchschnittlich gestiegen, die Mieten ebenfalls überdurchschnittlich um 3 %. Doch auch in den ehemals industriell geprägten Vierteln Plagwitz und in Lindenau kletterten die Preise überdurchschnittlich.