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Vonovia und Deutsche Wohnen gehen nächste Schritte in Richtung Fusion

19. Sep 2021

Vonovia hat sein Angebot an die Aktionäre des Konkurrenten angepasst und die Mindestannahmeschwelle gestrichen, um den Weg für die Übernahme der Deutschen Wohnen im dritten Versuch zu ebnen, berichten die FAZ, DIE WELT und das HANDELSBLATT am 15.9. Mit der Streichung der Mindestannahmequote von 50 % gehe Vonovia einen weiteren Schritt zur Schaffung eines Wohnungskonzerns mit mehr als 500.000 Wohnungen. Das Kaufangebot sei nun nicht mehr an Bedingungen geknüpft und die Übernahme werde nun in jedem Fall vollzogen; noch fehlende Anteile könne sich der künftige Mehrheitseigner sukzessive am Markt oder über eine Kapitalerhöhung sichern. Zudem übernimmt das Land Berlin für rund 2,5 Mrd. Euro indirekt 14.750 in der Hauptstadt befindliche Wohnungen von den beiden größten deutschen Wohnungsunternehmen Vonovia und Deutsche Wohnen, schreiben die FAZ, das HANDELSBLATT, der TAGESSPIEGEL und die IMMOBILIEN ZEITUNG am 17.9. in ihren Online-Ausgaben. Der bereits im Mai dieses Jahres angekündigte Deal sei Teil des noch laufenden dritten Versuchs der Vonovia, die Aktienmehrheit am nächstkleineren Mitbewerber Deutsche Wohnen zu erlangen. Schon im Frühjahr hätten die beiden Unternehmen die grundsätzliche Einigung über den Zusammenschluss und den Verkauf einer größeren Zahl von Einheiten an landeseigene Wohnungsunternehmen verkündet. Bei den betreffenden Berliner Wohnungen handele es sich fast ausschließlich um Bestände, die früher schon einmal dem Land gehört hätten und dann privatisiert worden seien. Die genaue Zahl sowie die Kaufsumme seien zum damaligen Zeitpunkt aber noch nicht ausgehandelt gewesen. Die drei Wohnungsgesellschaften Degewo, Howoge und Berlinovo finanzierten die Übernahme mit Fremdkapital, die Gesamtkosten sollten durch die Mieteinnahmen gedeckt werden. Zudem seien die notwendigen Investitionen, etwa für die Asbest-Sanierung der Bestände aus den 1970er- und 1980er-Jahren und die energetische Modernisierung, bereits einkalkuliert. Der Kaufpreis entspreche unter diesen Prämissen dem Ertragswert.