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Sozialwohnungen als Investitionsziel

16. Aug 2020

Über Sozialwohnungen als Investitionsziel schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG am 14.8. Commerz Real etwa habe in diesem Jahr in München 146 geförderte Wohnungen gekauft und sei damit nicht der einzige Fondsanbieter, der dieses Segment für sich entdeckt habe. Catella habe im Mai den Fonds ‚Immobilien mit sozialer Verantwortung‘ gestartet, und Industria Wohnen habe einen Spezialfonds für institutionelle Investoren aufgelegt, der ein Viertel des Anlagevolumens in Sozialwohnungen investiere. „Das Segment hat sein Negativimage verloren“, sage Stefan Behrendt von Dr. Lübke & Kelber. Zwar seien die Renditen vergleichsweise niedrig, dafür aber sei die Sicherheit hoch, da es in fast allen Großstädten lange Wartelisten für subventionierte Wohnungen gebe. Da die öffentliche Hand das Thema lange vernachlässigte habe, sei die Zahl der Sozialwohnungen kontinuierlich zurückgegangen, sodass laut der Hans-Böckler-Stiftung im vergangenen Jahr allein in den 77 deutschen Großstädten etwa 1,9 Mio. Sozialwohnungen gefehlt hätten. Da es den Kommunen an Kapital fehle, könnten sie den Angebotsmangel nicht selbst schnell genug beheben, weshalb das Engagement der privaten Immobilieninvestoren dringend gebraucht werde. Erschwert werde dies durch die Bürokratie, zumal seit 2006 allein die Länder für den sozialen Wohnungsbau zuständig seien und und jeweils unterschiedliche Richtlinien hätten. Doch habe das auch Vorteile, wie Commerz Real entdeckt habe, die sich für den Kauf der Wohnimmobilien für ihren Fonds ‚Hausinvest‘ Unterstützung von Wertgrund geholt habe, die auf Mietwohnungen spezialisiert sei. Thomas Meyer von Wertgrund gebe zu bedenken: „Es gibt deutlich weniger Wettbewerb um die Projekte.“ Außerdem sei dies eine Regulierung, bei der es darum gehe, Vorhaben möglich zu machen: „Das Produkt ist politisch gewollt.“