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Hat die Hochkonjunktur am Wohnimmobilienmarkt ihren Zenit erreicht?

14. Mrz 2021

Die Konjunkturforscher der Deutschen Bank halten einen moderaten Rückgang der Kaufpreise für Häuser und Wohnungen um 5 % im Jahr 2024 für möglich, schreiben der TAGESSPIEGEL am 10.3. und die IMMOBILIEN ZEITUNG am 11.3. Begründet werde diese Vermutung in der Studie ‚Ausblick auf den deutschen Wohnungsmarkt 2021 ff.‘ damit, dass der Mangel an Wohnraum infolge geringerer Zuwanderung während der Corona-Pandemie zurückgehen werde. Das wiederum werde das Verhältnis von Immobilienpreisen und Mietpreisen sowie den Einkommen verändern. Wenn das Mieten einer Immobilie günstiger sei als der Erwerb der Immobilie, führe das zu einer sinkenden Nachfrage. Dasselbe gelte, wenn zu niedrige Einkommen den Erwerb nicht erlaubten. Zwar gebe es „Unsicherheiten“ bei dieser Einschätzung, doch halte die Deutsche Bank „ein Zyklusende im Jahr 2024 für wahrscheinlich“. Für Investoren sei das jedoch kein Grund zur Sorge, da in Bezug auf die gesamte Dekade von einem Preisanstieg um rund 24 % ausgegangen werden könne. „Besonders lang laufende Zyklen erwarten wir für Berlin und Leipzig“, sei ferner in der Studie zu lesen. Da Berlin „auf dem Weg zu einer globalen Metropole“ sei, werde eine Preiskorrektur, falls überhaupt, nicht vor 2026 eintreten. In Leipzig wiederum sei es der „besonders kräftige regionale Zuzug“, der einem früheren Zyklusende entgegenwirke. Ganz anders schätzten andere Marktbeobachter wie die Hypovereinsbank die zukünftige Entwicklung ein. „Wir sehen keine negative Entwicklung für 2024 und 2025“, sage Ronald Mayer von der Hypovereinsbank mit Blick auf Berlin. Tesla und Amazon seien neu in die Region gekommen, auch die Startup-Szene boome, und so entstünden in Berlin und Umgebung viele neue Arbeitsplätze, was zusätzlichen Wohnbedarf mit sich bringe. Die Bevölkerung werde laut Senatsprognose bis 2030 um 200.000 Neu-Berliner auf 3,9 Mio. Einwohner wachsen, wodurch eine neue Nachfrage nach Wohnraum entstehen werde, die durch den Neubau von derzeit 17.000 Wohnungen pro Jahr nicht gedeckt werden könne, so dass der Wohnungsmarkt langfristig angespannt bleiben werde. Vor diesem Hintergrund rechne die Hypovereinsbank mit einem ungebremsten Wachstum und weiterem Wertsteigerungspotenzial. Derzeit kosteten Eigentumswohnungen in der historischen Mitte Berlins, in Grunewald und Schmargendorf zwischen 8.000 Euro/qm und 14.000 Euro/qm, im Premiumsegment am Potsdamer Platz würden 18.000 Euro/qm bis 23.000 Euro/qm bezahlt. In zentralen Lagen in Charlottenburg, Wilmersdorf, Prenzlauer Berg und Friedrichshain zahlten Käufer gut 10.000 Euro/qm.