Darüber, wie es nach der Schließung von Karstadt- und Kaufhof-Filialen weitergeht und welche Zukunft das Warenhaus generell hat, schreibt das HANDELSBLATT am 10.7. ausführlich. Um ihre Innenstädte lebendig zu halten, arbeiteten die betroffenen Städte und Immobilieneigentümer nun an Konzepten. Lars Jähnichen von IPH Handelsimmobilen halte ihre Sorgen für berechtigt, doch mache er vorsichtig Hoffnung, da die meisten Standorte so gut gelegen seien, dass die Erarbeitung eines tragfähigen Konzept durchaus möglich sei. Tatsächlich kämpfe der großflächige stationäre Einzelhandel schon seit Jahren mit Problemen und sei ohnehin in einem Wandel begriffen, weshalb Konzeptideen für die Immobilien oft durchgespielt würden. „Es gibt nicht den Königsweg für eine neue Nutzung für ehemalige Karstadt- oder Kaufhof-Häuser, für jeden Standort muss eine individuelle Lösung gefunden werden“, gebe Jähnichen zu bedenken: „Die Umwandlung eines Kaufhauses ist kein Selbstläufer. Sie erfordert deutliche Eingriffe ins Gebäude und damit hohe Investitionen.“ Deswegen müsse das neue Konzept gut durchdacht sein. Frank Emmerich von CBRE glaube trotz der generellen Schwierigkeiten des Einzelhandels in den Innenstädten weiter an dessen Daseinsberechtigung, auch in Zeiten des Onlinehandels. Derzeit liege der Anteil des E-Commerce an den Handelsumsätzen bei 11 %. „Selbst wenn der Anteil auf 20 % bis 25 % steigen würde, wird immer noch der Großteil der Einkäufe stationär getätigt“, sage Emmerich. Deshalb sehe er eine Rückkehr der Nahversorger in die Städte. Die Zeit der großen Warenhäuser aber gehe zu Ende. Jähnichen zufolge werde der Handel kleinteiliger. An die Stelle des reinen Warenhauses träten Mischnutzungen mit Handel, Wohnen, Büros, Hotel und Logistik.