Wie Wohnungsunternehmen mit dem Mietendeckel umgehen
11. Okt 2020
11. Okt 2020
Trotz des Mietendeckels ist das Interesse an Berliner Wohnimmobilien hoch, berichtet DIE WELT am 7.10. So habe Ende 2019 die Skjerven Group für das Unternehmen Heimstaden ein Portfolio mit 599 Wohnungen in Berlin und Bielefeld erworben und zuletzt angekündigt, weitere rund 3.900 Berliner Mietwohnungen kaufen zu wollen. Doch sei dies gegenwärtig eher die Ausnahme, sage Jürgen Michael Schick vom IVD. Viele große Wohnungsunternehmen hielten sich zurück und warteten die Entscheidung des Bundesgerichtshofes ab. Mittelständischen Investoren böten sich Chancen, allerdings zum Nachteil der kleinen Vermieter, sage Schick: „Wir stellen bei vielen Transaktionen fest, dass private Wohnungsbesitzer ihre Wohnungsportfolios überwiegend an professionelle Investoren verkaufen, die wahrscheinlich mit den Auflagen auf dem Berliner Mietmarkt besser zurechtkommen.“ Auf diese Weise gelangten Wohnungen, die für die Altersvorsorge gekauft worden seien, in die Hände professioneller Investoren. „Das Geschäft wird in Berlin immer schwieriger“, berichte Jakob Mähren von der Mähren AG, die sich zuvor vor allem in der Hauptstadt investiert habe. Doch schon seit einigen Jahren schaue sich Mähren in den neuen Bundesländern und bundesweit nach geeigneten Objekten um, inzwischen auch in den USA und Österreich. Dort liefen die Geschäfte unkomplizierter ab, es gebe deutlich weniger Bürokratie und Investoren würden als Gestalter wahrgenommen. Jordan Milewicz von Akelius antwortet im Interview mit dem TAGESSPIEGEL online am 10.10. auf die Frage, wie sein Unternehmen auf den Mietendeckel reagiere, man werde sich von seinen Berliner Objekten nicht trennen. Allerdings werde Akelis in Berlin selektiv Eigentumswohnungen verkaufen, sage Milewicz: „Wir haben das Ohr am Markt und festgestellt, dass es in der Hauptstadt eine starke Nachfrage von Menschen gibt, die ihre Wohnung lieber kaufen als mieten möchten. Auf diese Nachfrage reagieren wir jetzt.“