Warum Hotelinvestments gerade jetzt sinnvoll sein können
10. Jan 2021
10. Jan 2021
Hotel- und Gastgewerbe gehören unbestritten zu den am stärksten von der Covid-19-Pandemie und ihren Konsequenzen betroffenen Branchen. Das stark gestiegene Infektionsgeschehen und der nächste Shutdown in Deutschland zeigen: Entwarnung für Hotels kann erst gegeben werden, wenn die Pandemie vollständig und dauerhaft überwunden ist. Dennoch muss man kein Hasardeur sein, um auch in solchen Zeiten eine Hotelimmobilie zu erwerben. Im Gegenteil: Investments in Hotelimmobilien in Deutschland können gerade jetzt sinnvoll sein. Denn angesichts der aktuellen Lage ergeben sich Opportunitäten. Entscheidender denn je ist es, diejenigen Häuser ausfindig zu machen, die einerseits die Corona-Krise überleben und andererseits für die Zeit nach der Pandemie die besten und am schnellsten wieder gefragten Konzepte haben.
Bei jeder Hotelimmobilie lautet derzeit die entscheidende Frage, wie zuverlässig der Betreiber die Pacht bezahlen kann. Auf dem Höhepunkt des partiellen Shutdowns im Frühjahr hatten alle Betriebe sehr schwere Umsatzeinbußen zu verzeichnen, die mitunter bis zum Totalausfall führten. Der Sommer brachte Entlastung, doch nun sind wir im zweiten Lockdown. Die Betreiber können solche Durststrecken nur überleben, wenn sie in den vergangenen, teils sehr gut gelaufenen Phasen ausreichende Reserven aufgebaut haben. Ihre Kalkulation muss nachhaltig sein und in guten Zeiten einen ausreichenden Spielraum aufweisen. Businesspläne, die selbst in Boomjahren auf Kante genäht waren, werden die Krise nicht überstehen.
Neben der Bonität und der Kalkulation des Betreibers kommt noch ein weiteres wichtiges Kriterium hinzu: das konkrete Geschäftsmodell und die dazugehörige Lage. Das heißt konkret, dass Häuser im Vorteil sind, die ein diversifiziertes Gästepotenzial haben, möglichst geringe saisonale Schwankungen aufweisen und deren Geschäftsmodell in unterschiedlichen Marktphasen funktioniert. Stadthotels in den Metropolen beispielsweise profitieren von mehreren potenziellen Kundengruppen wie Sightseeing- und Kulturtouristen, Geschäftsleuten und Messebesuchern, und zwar zu allen Jahreszeiten.
Doch auch diese Hotels verzeichnen derzeit drastische Buchungsrückgänge, Diversifizierung ist kein Garant für das Überleben in dieser Krise. Doch sobald es wieder Lockerungen gibt, können sie am ehesten wieder mehr Gäste empfangen – zumal im Inland, da in diesem auch schneller Spontanreisen unternommen werden. Ein weiterer ausschlaggebender Faktor ist eine moderne, auf Einheitlichkeit und maximale Raumeffizienz ausgerichtete Zimmerausstattung. Zum einen erleichtern solche Hotelzimmer die Umsetzung von Hygienemaßnahmen. Zum anderen sprechen sie jüngere Hotelgäste an, die weniger Corona-sensibel sind.
Die Frage ist jedoch nicht nur, ob und wie die jeweiligen Hotelkonzepte dabei helfen, die Corona-Krise zu überstehen. Ebenfalls entscheidend ist, welche Konzepte als erste wieder gefragt sein werden, wenn die Pandemie überwunden ist. Denn es wird eine ganze Weile dauern, bis die Übernachtungszahlen in Deutschland und Europa wieder die Niveaus der Zeit vor der Pandemie erreichen. Auch dann sehen wir weder das saisonal betriebene Urlaubsressort noch das reine Business-Hotel im Vorteil, sondern ganzjährig gefragte, moderne Stadthotels mit diversifizierter Kundschaft. Zudem werden viele Gäste zunächst Buchungen im Inland bevorzugen, da es einige Zeit dauern wird, bis die Reise- und Tourismusbranche auch international wieder Fahrt aufnehmen wird.
Nach überstandener Krise werden wieder diejenigen Herausforderungen in den Fokus treten, die den Hotelmarkt schon zuvor stark beeinflusst haben. Dazu zählen die zunehmende Bedeutung von Buchungsplattformen im Internet mit erheblichen Folgen für Preisgestaltung und Transparenz, die wachsenden Erwartungen an ein digitalisiertes Aufenthaltserlebnis oder die zunehmende Beliebtheit von Hotelketten mit bekannten Marken. Diejenigen Häuser, die sich diesen Herausforderungen erfolgreich stellen, haben zugleich die besten Chancen, die Pandemie zu überstehen.
Dieser Artikel erschien am 30.12. auf INSTITUTIONAL MONEY.COM.