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Baugenehmigungszahlen gehen zum zehnten Mal in Folge zurück

23. Apr 2023

Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist die Zahl der Baugenehmigungen im Februar um 20,6 % beziehungsweise 5.800 Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken, berichten das HANDELSBLATT und die BÖRSEN-ZEITUNG am 19.4. sowie die FAZ, die IMMOBILIEN ZEITUNG, das DEAL MAGAZIN und zahlreiche weitere Medien am 18.4. online. Grund hierfür seien die stark gestiegenen Baukreditzinsen, die hohen Baupreise und die nach wie vor viel zu langen Wartezeiten, bis eine Baugenehmigung erteilt sei. Insgesamt seien im Februar nur 22.300 Wohnungen genehmigt worden, womit die Zahl der Genehmigungen zum zehnten Mal in Folge zurückgegangen sei. Seit Oktober 2022 habe das monatliche Minus bei jeweils mehr als 10 % gelegen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser sei um 28,4 % auf 9.300 zurückgegangen, die der Zweifamilienhäuser sogar um 52,4 % auf nur noch 2.600. Bei den Mehrfamilienhäusern betrage der Rückgang der Baugenehmigungszahlen 23 % auf 23.700 Wohnungen. Nach Branchenschätzung sei für das gesamte Jahr 2023 mit der Fertigstellung von maximal 250.000 Wohnungen zu rechnen, während zugleich bundesweit rund 700.000 Wohnungen fehlten. „Der Handlungsdruck für die Bundesregierung nimmt angesichts der sich immer schärfer abzeichnenden Versorgungslage am Wohnungsmarkt zu. Den politisch Verantwortlichen ist offenbar noch nicht klar, dass ein ‚Weiter so‘ für sie keine Option ist“, sage Jürgen Michael Schick vom IVD. Die geplanten Änderungen im Gebäudeenergiegesetz und in der EU-Gebäuderichtlinie müssten von einer wirksameren Förderung flankiert werden, um die neuen und künftigen energetischen Mindeststandards zu erreichen sowie den Wohnungsbau anzukurbeln. Nur so könne es gelingen, das Wohnungsangebot zu vergrößern und die Klimaschutzziele zu erreichen. „Sonst wird ein weiterer Rückgang der Bauvorhaben die unweigerliche Folge sein“, warne Schick.