Wie geht es weiter am deutschen Wohnimmobilienmarkt?
27. Nov 2022
27. Nov 2022
Über die unterschiedlichen Einschätzungen der Experten bezüglich der weiteren Preisentwicklung am Markt für Wohneigentum berichten die FAZ am 24.11. und 25.11., das HANDELSBLATT am 24.11. und die BÖRSEN-ZEITUNG am 25.11. Nachdem die Preise für Eigentumswohnungen im letzten Jahrzehnt um 150 % gestiegen seien, während sich die Mietpreise nur um rund 56 % erhöht hätten, halte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Preiskorrekturen von bis zu 10 % bei Eigentumswohnungen und Eigenheimen für möglich, schreibt die FAZ am 24.11. Derzeit lägen die Kaufpreise 11 % über dem Vorjahreswert, die Mieten rund 4 %. Mit den stagnierenden Angebotspreisen im Q3 2022 aber deute sich eine Trendwende an. Grund hierfür sei, dass sich infolge der Zinswende die Rahmenbedingungen gewendet hätten. Hinzu komme, dass die stark gestiegenen Energiepreise den finanziellen Spielraum für Kredittilgungen einschränkten und Banken sich zunehmend restriktiver bei der Kreditvergabe verhielten. Reiner Braun von empirica gebe aber zu bedenken, dass zwar die gestiegenen Zinsen weiteren Preisanstiegen entgegenwirkten, doch da zugleich die Baupreise und zudem die Nachfrage nach Wohnraum stiegen, könne das die Preise stützen oder sogar treiben. Die Deutsche Bundesbank rechne der FAZ vom 25.11. zufolge ebenfalls damit, dass die gestiegenen Kreditzinsen und der Kaufkraftverlust privater Haushalte infolge der Inflation zu einem Rückgang der Nachfrage nach Wohneigentum führen würden, halte eine umfangreiche Korrektur aber für unwahrscheinlich. Die Nachfrage bleibe robust, wie auch eine Befragung unter Privatpersonen ergeben habe. Eine deutliche Mehrheit von 80 % der Befragten gehe davon aus, dass die Preise gleichbleiben oder steigen würden. Die DZ Bank wiederum hält laut der BÖRSEN-ZEITUNG vom 25.11. im kommenden Jahr Preiskorrekturen von 4 % bis 6 % für möglich. Zugleich erwarte sie einen deutlichen Anstieg der Mieten, denn da sich aufgrund der gestiegenen Zinsen immer weniger Menschen die Finanzierung von Wohneigentum leisten könnten, sei mit einem Anstieg der Nachfrage nach Mietwohnungen zu rechnen. Bereits in diesem Jahr seien die Mietpreise um fast 5 % gestiegen.