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Wandel in den B2B-Netzwerken der Immobilienbranche

7. Mrz 2021

Sonja Rösch  |  PB3C

Facebook, Xing, LinkedIn, Instagram, Snapchat und Tiktok. Immer mehr soziale Netzwerke etablieren sich in Deutschland. Kein Wunder also, dass es nicht leicht ist, den Überblick zu behalten und klar zu identifizieren, welches Netzwerk für welche unternehmerischen Ziele zweckdienlich ist. Ist Facebook mehr als ein plakativer Werbekanal? Ist Xing noch zeitgemäß? Und worauf soll man die Schwerpunkte bei der Unternehmenskommunikation legen: weiterhin auf LinkedIn oder doch auf Instagram, den neuen Stern am B2B-Social-Media-Himmel?

Noch vor wenigen Jahren war Xing, ehemals Open BC, das primäre Netzwerk für deutsche Angestellte und Manager. In der Immobilienwirtschaft erfreut sich dieser Kanal weiterhin einiger Beliebtheit, obwohl Funktionen und Interaktionsmöglichkeiten nicht mithalten können mit dem von Microsoft unterstützten Medium LinkedIn. Jetzt aber legt die Finanzbranche nach: Große Unternehmen, Fondsanbieter und Private Equity-Gesellschaften haben die Vorzüge von Instagram für sich entdeckt – und so zieht die Karawane weiter. Die visuellen Möglichkeiten und die Konzentration auf kurze, aber authentische Videos machen dieses Netzwerk derzeit besonders nutzwertig für Employer Branding und eine prägnante Außendarstellung. Davon kann auch die Immobilienwirtschaft profitieren.

Dabei ist klar: Die aktuellen Wanderbewegungen von Kanal zu Kanal werden auch in den kommenden Jahren stattfinden. Niemand kann vorhersagen, welches die Branchenkanäle der Immobilien- und Finanzwirtschaft in fünf Jahren sein werden. Das sieht man derzeit auch am Hype um Clubhouse. Ob das Audio-only-Format sich wirklich durchzusetzen vermag, lässt sich nicht sagen. Wichtig ist: Nahbarkeit, Authentizität und kommunikative Frische werden turnusmäßig von den Nutzern eingefordert und von den Unternehmen abgeglichen. Wer also zu lang in den althergebrachten Netzwerken hängen bleibt, der wird selbst abgehängt.

Die Immobilienwirtschaft kann hier viel von dem Umgang mit den eigenen Investitionen lernen. Die sozialen Kanäle sind die Assets der Unternehmenskommunikation, und so wie man regelmäßig seine Portfolios überprüft und Assets abstößt, um Kapital und Zeit und Kapazitäten für Neues zu gewinnen, so sollte man auch die eigenen Kanäle einer regemäßigen Überprüfung unterziehen. Gesunde Selektion und Konsolidierung sind notwendiger Bestandteil ökonomischer Zyklen. Sind die Rendite- und Investitionsziele erreicht, dann ist es Zeit, sich von einem Objekt zu trennen. Diese Regel gilt auch für die sozialen Netzwerke.

Dieser Artikel erschien am 3.3. im IMMOBILIENMANAGER.