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Smarte Büroimmobilien und Datenschutz – passt das zusammen?

5. Sep 2021

Darüber, ob sich smarte Büroimmobilien mit Datenschutz vereinbaren lassen, schreibt die FAZ am 3.9. Theoretisch sei es laut Jens Böhnlein von Commerz Real zwar denkbar, dass mittels smarter Technologien Mitarbeiter überwacht würden, doch in der Praxis stellten der Gesetzgeber wie auch der Betriebsrat sicher, dass der Arbeitgeber die Technik nicht missbrauche. Entscheidend sei, die Technologie so einzusetzen, dass keine personenbezogenen Daten entstünden. Im Bürogebäude ‚2Amsterdam‘, das die Commerz Real in ihrem Portfolio halte, werde zwar mittels Sensoren die Anwesenheit von Personen ermittelt, nicht aber ihr Bild, sage Böhnlein: „Wir wissen also nicht, wer gerade durch den Flur geht.“ Auch Susanne Hügel von CBRE betrachte das Spannungsverhältnis von technischen Möglichkeiten und persönlicher Autonomie differenziert. „Technisch ist es möglich, durch die Analyse der Computeraktivität beispielsweise die Dauer der Rauchpause eines Mitarbeiters zu überwachen“, sage Hügel. Doch müssten dafür sehr strenge datenschutz- und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen erfüllt werden. Ein größeres Problem seien Interessenkonflikte, die sich zwischen den Maßnahmen für die optimierte Energieeffizienz und dem Nutzerkomfort ergäben, sage Stefan Plesser von Synavision und rate, die Selbstbestimmung des Büronutzers nicht aus dem Blick zu verlieren. „Ein technisches Gebäudekonzept, das dem Nutzer ein präzises Verhalten vorschreibt, ist ein schlechtes Konzept“, sage Plesser. Ähnlich sehe das Stefan Röschert von der DKW-Gruppe, dessen Unternehmen deshalb in seinen Neubauten die Möglichkeit von Sensorik-Netzwerken einplane, diese aber erst dann installiere, wenn die Nutzer es wünschten.