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Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung bleibt verhalten

23. Apr 2023

Die Jahresaussichten fürs Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung, die die deutschen Immobilienbanken anlässlich ihrer Vorjahresergebnisse in den vergangenen Wochen vorstellen, fallen vorsichtig aus, schreibt die IMMOBILIEN ZEITUNG am 20.4. So spreche die Berlin Hyp ganz offen von „deutlich weniger“ Neugeschäft im Jahr 2023 und die DZ Bank von einem Neugeschäft im Einklang mit einer „zurückhaltenden Marktsituation“, während positive Wachstumsziele eher mit Blick auf längerfristige Zeiträume formuliert würden. Das BF-Quartalsbarometer sei im März zum sechsten Mal in Folge gesunken und stehe nun bei -19,44 Punkten, was für eine restriktive Kreditvergabe stehe. Michael Pruegel von Empira Asset Management habe schon seit längerem eine gesunkene Finanzierungsbereitschaft der Banken beobachtet und verweise zudem auf die jüngsten Turbulenzen am Finanzmarkt in den USA und der Schweiz. Die Gefahr einer Kreditblase sehe Pruegel jedoch ebenso wenig wie viele andere Finanzexperten. „Es wurden viele Instrumente ins Leben gerufen, die dafür sorgen, dass die tatsächliche Ausfallgefahr bei Banken heute geringer ist“, sage er. Insgesamt schätze er die Risiken im Bankensektor deutlich geringer ein als 2008, doch damit das so bleibe, würden die Banken weiterhin vorsichtig agieren und mehr Eigenkapital verlangen. „Der Immobilienmarkt ist ein langsamer Markt und braucht Zeit, ein neues Gleichgewicht zu finden“, bestätige Katja Gramatte von BNP Paribas REIN. Insgesamt sei es bemerkenswert, wie die Banken sich bemühten, mit ihren Finanzierungskunden gut und vertrauensvoll durch diese Marktphase zu gelangen.