Ein idealer Markt ist ein Markt, in dem sich Käufer und Verkäufer auf Augenhöhe begegnen. Angebot und Nachfrage halten sich die Waage, Entscheidungen basieren auf rationalen Fundamentaldaten und nicht auf Spekulation oder Marktdruck. Verkäufer treten mit realistischen Erwartungen auf, Käufer haben genügend Auswahl und können strategisch investieren, so wie es ihrer Ausrichtung entspricht. Es gibt weder hektische Übertreibungen noch einen einseitigen Käufer- oder Verkäufermarkt, sondern ein Gleichgewicht, das sinnvolle Transaktionen ermöglicht.
Dieser ideale Markt ist eigentlich eine modellhafte Vorstellung. Er wird als Gleichgewichtsmodell beschrieben, in dem sich alle Marktteilnehmer unter fairen Bedingungen bewegen. In der Praxis sind solche Bedingungen jedoch sehr selten. Gerade in den letzten Jahren war die Realität besonders weit davon entfernt.
Von der Überhitzung zur Korrektur
Lange Zeit hatten Verkäufer auf dem deutschen Immobilienmarkt die Oberhand. Die Nachfrage überstieg das Angebot deutlich, die Preise kannten nur eine Richtung. Wer verkaufen wollte, konnte fast jeden Preis verlangen. Ein Käufer fand sich fast immer.
Mit der Marktwende kippte das Bild jedoch abrupt: Käufer wurden zur Mangelware, Verkaufsprozesse gerieten ins Stocken, und wer noch aktiv war, diktierte die Konditionen. „Immobilienmarkt im freien Fall“ oder „Käuferstreik lähmt den Markt“ lauteten sinngemäß die Schlagzeilen in der Presse. Plötzlich war vom Platzen der Immobilienblase die Rede, von einem Crash gar, der den Markt erschüttern könnte. Doch so weit kam es nicht.
Heute erleben wir eine ganz andere Phase: eine Stabilisierung auf Augenhöhe. Die Käufer sind wieder am Markt, die Verkäufer agieren flexibler, und die Verhandlungen verlaufen deutlich ausgeglichener als in den extremen Marktphasen der Vergangenheit. Es ist eine Situation, die selten ist und die auch ich schon lange nicht mehr erlebt habe.
Warum 2025 der ideale Markt ist
Der aktuelle Markt bringt sowohl für Käufer als auch für Verkäufer Chancen. Käufer finden einen Markt mit moderaten Preisen, einer großen Auswahl und stabilen Finanzierungsbedingungen vor. Während in der Hochphase oft übereilt gekauft wurde, lässt sich jetzt strategisch handeln, mit klarem Fokus auf Lage und Substanz.
Gleichzeitig haben auch Verkäufer gute Argumente auf ihrer Seite. Wer energetische Sanierungen angehen oder sein Portfolio anpassen möchte, kann dies ohne Verkaufsdruck tun. Die gestiegene Nachfrage bringt Bewegung in den Markt, und wer langfristig denkt, findet verlässliche Käufer mit klarem Anlagehorizont. Zudem bietet die aktuelle Lage Verkäufern die Möglichkeit, ihre Immobilien zu fairen Preisen zu veräußern, ohne überzogene Erwartungen oder Unterbewertungen fürchten zu müssen. Auch die Chance auf eine schnellere Abwicklung des Verkaufsprozesses hat sich deutlich verbessert, da interessierte Käufer wieder aktiver am Markt teilnehmen.
In Boom- und Krisenzeiten profitiert meist nur eine Seite. Jetzt aber haben beide Seiten eine seltene Chance: Käufer und Verkäufer bewegen sich auf Augenhöhe, Entscheidungen können strategisch und mit Weitblick getroffen werden.
2025 wird kein Markt der Extreme sein, sondern ein spannender Markt für private und gewerbliche Player, die die Marktchancen jetzt nutzen.