Vonovia und Deutsche Wohnen planen Zusammenschluss
30. Mai 2021
30. Mai 2021
Die beiden größten Wohnkonzerne in Deutschland, Vonovia und Deutsche Wohnen, wollen fusionieren, berichten die BÖRSEN-ZEITUNG, das HANDELSBLATT, die FAZ und DIE WELT am 26.5 und die IMMOBILIEN ZEITUNG am 27.5. Gelinge der geplante Zusammenschluss, so wäre dies die größte Übernahme auf dem europäischen Immobilienmarkt aller Zeiten. Es entstünde der mit Abstand größte Vermieter Deutschlands mit mehr als 500.000 Mietwohnungen. Das Synergiepotenzial der Fusion werde auf 105 Mio. Euro veranschlagt und ergebe sich neben Vorteilen beim gemeinsamen Immobilienkauf beispielsweise auch aus der gemeinsamen Nutzung der Leistungen der Handwerkerorganisation von Vonovia. Zusammen seien die Unternehmen besser aufgestellt, um neue Lösungen vor allem für die energetische Sanierung nicht nur des eigenen Bestandes, sondern auch für Dritte zu erarbeiten, zeige sich Rolf Buch von Vonovia überzeugt. Michael Zahn von der Deutschen Wohnen lobe das Übernahmeangebot als fair und sage, in der Vergangenheit hätten beide Seiten viel Energie in ein Gegeneinander gesteckt, doch nun lasse man ein großartiges Unternehmen mit einer Perspektive über Deutschland hinaus entstehen. Führende Wettbewerbsökonomen und Juristen sähen keine marktbeherrschende Stellung des fusionierten Unternehmens, sollte die Übernahme zustande kommen. Denn dazu sei der von kommunalen Wohnungsunternehmen, Genossenschaften und Privatvermietern geprägte Markt zu kleinteilig. Und auch der Senat von Berlin, wo vor allem die Deutsche Wohnen besonders viele Wohnungen besitze, begrüße die Fusionspläne. Denn um der aufgeheizten Debatte um bezahlbaren Wohnraum Genüge zu tun, hätten sich die Vonovia und Deutsche Wohnen verpflichtet, die Bestandsmieten ihrer in Berlin befindlichen Wohnungen in den kommenden drei Jahren um höchstens 1 % zu erhöhen und in den Jahren 2025 und 2026 die Mietsteigerung auf den Inflationsausgleich zu beschränken. Ferner wollten die beiden Unternehmen in den nächsten Jahren 13.000 neue Wohnungen bauen, wovon mindestens ein Drittel als Sozialwohnungen angeboten werden solle. Und schließlich werde dem Land Berlin der Kauf von 20.000 Berliner Bestandswohnungen angeboten, mit denen Berlin dem Ziel, bis Jahresende ein Fünftel des Berliner Wohnungsbestandes zu besitzen, sehr nahekommen könne.