Kreditfonds sind auf dem Vormarsch, auch wenn sich ihr Volumen derzeit noch schwer einschätzen lässt, berichtet HANDELSBLATT INSIDE REAL ESTATE am 1.3. Das zumindest sei die Einschätzung derer, die sich als alternative Kreditgeber zu positionieren suchten, also der Versicherungen und Versorgungswerke, Pensionskassen, Family Offices und Asset-Manager, die Gelder genannter institutioneller Investoren einsammelten und über Fondsvehikel in Immobilien investierten. Einige von zahlreichen Beispielen für jüngst initiierte Kreditfonds seien ein neuer Fonds der DWS, der erste Fonds des Asset-Managers Silverton, der demnächst kommen solle, und das Debüt des Investmentmanagers Edmond de Rothschild, der kürzlich für seinen ersten Kreditfonds das Startkapital eingeworben habe. Inrev habe 270 Kreditfonds mit rund 200 Mrd. Euro Assets under Management gezählt, wobei davon auf Europa 80 Fonds mit einem Gesamtanlagevolumen von 50 Mrd. Euro entfielen. Institutionellen Investoren böten Kreditfonds im Niedrigzinsumfeld die Möglichkeit, Renditen oberhalb des Rechnungszinses von 3,75 % zu erwirtschaften. Darlehensnehmer wiederum eröffneten sie die Chance auf höhere Kreditausläufe (LTVs), wodurch sie Eigenkapital sparen könnten. Bereits vor der Krise hätten Banken aufgrund regulatorischer Vorgaben die Beleihungsausläufe im Neugeschäft reduziert. Corona habe diesen Trend nochmals verstärkt, sage Lahcen Knapp von Empira: „Da wo Banken keine private Bonität hinterlegen können, fallen die LTVs. Wir sehen insgesamt ein deutlich geringeres Angebot von gewerblichen Hypothekenfinanzierern.“ Sein Unternehmen profitiere davon, freue sich Knapp: „Seit Sommer 2020 haben sich die Kreditanfragen bei uns versechsfacht.“