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Büroimmobilienmarkt: Alles nur halb so schlimm?

11. Okt 2020

Dem Büroimmobilienmarkt geht es besser als so manch einer erwartet hätte, ist der Tenor mehrerer Artikel in der BÖRSEN-ZEITUNG und dem HANDELSBLATT vom 7.10. und der IMMOBILIEN ZEITUNG vom 8.10. Zwar hat sich der Trend zum Homeoffice am Mietmarkt für Büroimmobilien insofern bemerkbar gemacht, als potenzielle Mieter, insbesondere Großkonzerne, sich zurückhalten, schreibt das HANDELSBLATT. Colliers zufolge seien im Q3 2020 in den Top-7-Städten insgesamt 1,8 Mio. qm Bürofläche vermietet worden und damit 37 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei zeigten sich vor allem große Firmen abwartend. Doch gebe es berechtigte Zweifel daran, dass dies zu einem nachhaltigen Einbruch am Mietmarkt für Büroimmobilien führen werde, da dieser nach wie vor von Angebotsmangel geprägt sei. Trotz des Nachfragerückgangs seien die Mieten in den Top-7-Städten deshalb stabil geblieben und teils sogar gestiegen. Vor diesem Hintergrund betrachtet überrascht es nicht, dass Büro-Investments nach wie vor gefragt sind, schreibt die BÖRSEN-ZEITUNG am 7.10. Laut BNPPRE seien in diesem Jahr 15,2 Mrd. Euro in deutsche Büroimmobilien investiert worden. Ein Drittel davon sei auf das Q3 2020 entfallen, womit der Wert immerhin rund 16 % über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liege. In Büroimmobilien in den Top-7-Städten seien bis Ende September rund 12 Mrd. Euro und damit 80 % des Gesamtvolumens investiert worden. Trotz eines Umsatzeinbruchs in Berlin entfalle der Löwenanteil von 3 Mrd. Euro auf die Hauptstadt, gefolgt von Frankfurt, wo 2,2 Mrd. Euro investiert worden seien. Alexander von Erdély von CBRE, der im Expertengespräch der IMMOBILIEN ZEITUNG vom 8.10. mit Marcus Lemli von Savills die Frage diskutiert, wie es am Büroimmobilienmarkt weitergehen wird, gibt sich zuversichtlich: „Jeder Arbeitgeber, der ehrlich rechnet, wird schnell herausfinden, dass ihn unter Einhaltung aller Arbeitsschutzregeln das Homeoffice unterm Strich mehr kostet als der Büroarbeitsplatz. Zumal die Arbeitnehmervertreter das Thema spätestens dann für sich entdecken werden, falls Firmen bei ihren Angestellten den Homeoffice-Platz fest einkalkulieren.“