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Nutzungsneutralität ist smarter als digitale Lösungen

31. Jul 2022

Daran, dass es zum Klimaschutz keine Alternative gibt, zweifelt kaum jemand, doch halten sich in dieser Debatte hartnäckige Irrtümer, schreibt Patrick Herzog von der DKW AG auf IPE D.A.CH am 27.7. So werde noch immer oft nur die aktive Nutzungsphase einer Immobilie bewertet und viel Technologie verbaut, um hier Einsparungen zu erzielen, obwohl ein Großteil der Emissionen beim Rückbau, Abriss und Neubau eines Objektes anfalle, und die schnell veraltende Technik selten wieder einem Kreislauf zugeführt werde. Wesentlich effizienter für die Einsparung von Emissionen sei deshalb, auf die Nutzungsneutralität von Immobilien zu fokussieren, die eine Nutzung über mehrere Vermietungszeiträume oder sogar über die ursprünglich angedachte Nutzungsdauer hinaus erlaube und so Abriss und Neubau unnötig mache. Zugleich sei es ein Irrtum, zu glauben, dass hochtechnologisierte Gebäude wesentlich weniger Energie während der Nutzungszeit verbrauchten als herkömmliche, denn die verbaute Technologie verbrauche oft deutlich mehr Energie, ganz abgesehen davon, dass auch die Nutzungsdauer kürzer kalkuliert werde. Flexibilität führe unterm Strich zum effizienteren Gebäude. „Schafft es der Bausektor, digitale Lösungen smart einzusetzen und gleichzeitig die Nutzungsdauer, etwa durch Umfunktionierung, zu verlängern, wird es auch gelingen, einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, schreibt Herzog.