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Empirica sieht leicht erhöhte Blasengefahr

8. Nov 2020

Dem empirica Immobilienpreisindex für das Q3 2020 zufolge sind in 318 von 401 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands die Wohnungspreise überhitzt, berichtet das HANDELSBLATT am 2.11. Im Vorquartal sei dies erst in 306 Kreisen der Fall gewesen, drei Jahre zuvor nur in 217. In den Großstädten sei die Lage angespannter: In zehn von zwölf Großstädten, darunter neuerdings auch Dresden und Leipzig, sei die Gefahr einer Preisblase „eher hoch“. Nur in Dortmund und in Köln sei das Blasenrisiko „mäßig“. Der Frage, ob die Situation am Wohnungsmarkt besorgniserregend sei, sei auch die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht nachgegangen, mit dem Ergebnis, dass sich eine abrupte Korrektur der Wohnimmobilienpreise nicht abzeichne, vorausgesetzt, es komme „zu keiner gravierenden Störung der laufenden gesamtwirtschaftlichen Erholung“. Wie die IMMOBILIEN ZEITUNG am 5.11. schreibt, ist der Hauptgrund für den Anstieg der Zahl blasengefährdeter Kreise der mancherorts zu ambitioniert betriebene Wohnungsbau. Wie eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag ergeben habe, sei in den vergangenen zwei Jahren in vielen schrumpfenden Städten und Kommunen kräftig in den Wohnraumneubau investiert worden. Das gelte insbesondere für den Erzgebirgskreis, wo 2018 und 2019 insgesamt 959 Wohnungen fertiggestellt worden seien, obwohl die Bevölkerungsentwicklung negativ sei. Ähnlich sei die Entwicklung im Saalekreis, in der Mecklenburgischen Seenplatte und in weiteren Regionen.