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Die EU-Taxonomie muss die Bestandssanierung einbeziehen

4. Sep 2022

Henning Koch von Commerz Real spricht im Interview mit der FAZ vom 2.9. über die Wirksamkeit der neuen EU-Taxonomie, die für mehr Nachhaltigkeit sorgen solle. Viele große Immobilienfinanzierer im gewerblichen Bereich hätten bereits in Erwartung der EU-Taxonomie eigene Ziele formuliert und stellten Strategien auf, um ihre Investmentportfolios klimaneutral zu machen. In dieser Hinsicht erfülle die Taxonomie ihre Aufgabe sehr gut und lenke Kapital in nachhaltige Anlageprodukte. Auch Commerz Real verfolge bereits eigene hohe Nachhaltigkeitsstandards bei ihren Investitionen. Doch reichten die aktuellen Vorgaben noch nicht aus. Denn das Erreichen der Klimaziele der Immobilienbranche nur durch die energetische Sanierung des Bestandes zu erreichen, denn es sei angesichts der begrenzt vorhandenen Baukapazitäten in Deutschland schlicht unmöglich, den vorhandenen Immobilienbestand vollständig durch Neubau zu ersetzen. Und so führe kein Weg an einem nachhaltigeren Bestand vorbei, doch dafür schaffe die Taxonomie zu wenig Anreize. „Im Hinblick auf die Taxonomie ist es für Investoren oft attraktiver, auf im Betrieb sehr nachhaltige Neubauten zu setzen. Dieser Widerspruch muss aufgelöst werden, wenn der Immobilienmarkt die politischen Klimaziele erreichen soll“, fordert Koch.