Zahl der fertiggestellten Wohnungen erstmals seit 10 Jahren rückläufig
29. Mai 2022
29. Mai 2022
Wie die BÖRSEN-ZEITUNG und die FAZ am 24.5., das HANDELSBLATT am 25.5. und die IMMOBILIEN ZEITUNG am 27.5. schreiben, ist dem Statistischen Bundesamt zufolge die Zahl der fertiggestellten Wohnungen 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,2 % auf insgesamt 293.393 gesunken. Die Zahl der neuen Einfamilienhäuser sei dabei um 10,4 % auf 78 .209 zurückgegangen, die der Mehrfamilienhäuser um 3,6 % auf 147. 925. Der sich seit zehn Jahren ununterbrochen fortsetzende Anstieg der Fertigstellungszahlen sei damit zu einem Ende gekommen. Die Zahl der genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen sei auf rund 847.000 und damit auf den höchsten Stand seit 1996 gestiegen. Dass die Neubauaktivität so stark zurückgegangen sei, liege vor allem an den anhaltenden Lieferschwierigkeiten und den infolgedessen knappen Rohstoffen, den deutlich höheren Preisen für Baumaterialien sowie dem Mangel an Fachkräften. Dies verzögere Bauprozesse und verunsichere die Bauherren, die infolgedessen mit der Umsetzung ihrer Projekte zögerten. „Es gibt eine große Bauzurückhaltung“, sage Jürgen Michael Schick vom IVD. Da sich die Lage seit dem letzten Jahr nicht verbessert, sondern durch den Ukrainekrieg, die steigenden Zinsen und die Verunsicherung bei der Neubauförderung verschlechtert habe, sei laut der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG online vom 23.5. für 2022 mit einem weiteren Rückgang der Fertigstellungszahlen zu rechnen. Mehrere Branchenverbände, unter anderem der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) und der IVD, hätten sich angesichts der gesunkenen Neubauzahlen an die Politik gewandt und in einem Zehn-Punkte-Plan unter anderem Erleichterungen bei den Bauvorschriften, kürzere Genehmigungs- und Planungsverfahren sowie eine höhere und verlässlichere Förderung durch den Staat gefordert.