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Offene Immobilienfonds setzen auf „Brot, Butter und Milch“

29. Jan 2023

Obwohl Scope zufolge bei den offenen Immobilienfonds noch Bewertungsabschläge bevorstehen dürften, sehen sich die Manager der Fonds grundsätzlich gut gerüstet, berichten das HANDELSBLATT und die FAZ am 25.1. Die gestiegenen Zinsen seien Fluch und Segen zugleich. Denn einerseits hätten sie zur Folge, dass die Finanzierungskosten stiegen und die Nachfrage sinke. Zudem würden andere Anlageformen zumindest vergleichsweise attraktiver, was die Mittelzuflüsse bremse. Von Vorteil seien hingegen, dass verfügbare, aber noch ungenutzte Mittel zu höheren Zinsen anlegt werden könnten, und die Inflation es leichter mache, die Mieten zu erhöhen, zumal wenn die Fondsgesellschaften in den Mietverträgen ihrer Objekte indexierte Mieten oder Staffelmieten vereinbart hätten. Dass die Bewertung der Immobilien in den Fonds vierteljährlich von unabhängigen Gutachtern vorgenommen werde, die zudem eher vorsichtig vorgingen, sorge dafür, dass sinkende Immobilienpreise nicht sofort zu Bewertungsabschlägen bei den Immobilienfonds führten. Entscheidend für die tatsächliche Performance eines Immobilienfonds seien zudem nicht die allgemeine Entwicklung des Marktes, sondern die der einzelnen Objekte, und die sei je nach Lage und Nutzungsart sehr unterschiedlich. Unter den Gewerbeimmobilien habe die Branche eine Assetklasse für sich entdeckt, die als krisenfester gelten könne als andere, nämlich Handelsimmobilien für die Nahversorgung – also alles, wo es „Brot, Butter und Milch“ gebe, wie Michael Kohl von KGAL es formuliere. Entsprechende Geschäfte hätten sowohl während der Corona-Lockdowns weiter geöffnet bleiben dürfen, und seien auch in der jetzigen Situation diejenigen, die weiterhin gut liefen. Stabilisierend wirkten zudem die geltenden Regulierungsvorschriften, sage Sonja Knorr von Scope: „Die 2013 eingeführten Regeln zu Mindesthalte- und Kündigungsfristen wirken hier stabilisierend.“