PB3C News

ESG prägt den Wohninvestmentmarkt 2022

2. Jan 2022

Rekordhohe Transaktionszahlen und das Thema ESG werden den Immobilienmarkt 2022 prägen, schreibt die IMMOBILIEN ZEITUNG am 23.12. Nachdem 2021 mit einem Transaktionsvolumen von rund 50 Mrd. Euro laut CBRE am deutschen Wohninvestmentmarkt voraussichtlich wieder ein neuer Rekord aufgestellt worden sein werde, rechne Konstatin Lüttger von CBRE damit, dass sich dieser Trend 2022fortsetze. Auch in diesem Jahr werde der Wohnimmobilienmarkt von großer Nachfrage, von Angebotsmangel und von niedrigen Renditen geprägt sein. Wichtiger noch als schon im Vorjahr werde allerdings das Thema ESG für den Wohninvestmentmarkt sein; insbesondere Neubau mit mindestens KfW-Standard 40 werde für viele Investoren, insbesondere die institutionellen, von großem Interesse sein. In Kombination mit den hohen Immobilien- und Mietpreisen ergebe sich allerdings das Problem, dass die Kosten für hochwertige, E-konforme Projekte nicht zur Gänze an den Endverbraucher weitergegeben werden könnten. Hieraus ergebe sich dringender Förderbedarf, und die Immobilienbranche wünsche sich von der neuen Regierung zielführende Förderprogramme, die es erlaubten, dem ‚E‘ und dem ‚S‘ von ESG gleichermaßen gerecht zu werden. Thordis Haan von Commerz Real erwarte von der neuen Bundesregierung die zügige Einführung einer Übergangsregelung, um den kürzlich beschlossenen Wegfall der KfW-55-Förderung ab Anfang 2022 zu kompensieren. Andernfalls seien die nun höheren Kosten bei bereits geplanten Projekten nur mit höheren Mieten ausgleichbar. Worauf Anleger bei nachhaltigen Investmentprodukten achten sollten, thematisiert das REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND am 22.12. Neben den ESG-konformen Aktienfonds oder einem nachhaltigen Investmentfonds gebe es noch das sogenannte Impact Investment, bei dem die konkrete Wirkung, die durch eine Investition erzielt werden solle, im Vordergrund stehe. „Impact Investment unterscheidet sich von ESG-konformen Aktienfonds hinsichtlich konkreter und positiver und messbarer Wirkung ganz grundsätzlich“, erkläre Tobias Huzarski von Commerz Real. Zertifizierungen könnten helfen, das richtige Produkt zu finden, schreibt PORTFOLIO INSTITUIONELL am 22.12., und gibt einen Überblick über die Vielfalt nationaler und internationale Nachhaltigkeitssiegel. Laut Axel Vespermann von Universal-Investment gebe es derzeit weltweit rund 40 verschiedene Zertifizierungssysteme, „die je nach Ausrichtung und Präsenz geografisch unterschiedliche Schwerpunkte legen.“ Dabei lohne es sich aber, genau hinzuschauen, rate Kurt Jovy von Universal-Investment und betone die Unterschiede zwischen Taxonomie und Zertifizierungen: „Die Nachhaltigkeits-Siegel sind ein Mindeststandard, aber sie reichen nicht aus. Ein Siegel zu haben, bedeutet nicht, dass zum Beispiel zertifizierte Immobilien die Taxonomie-Kriterien automatisch erfüllen.“