Der Wohnungsmarkt als Fels in der Brandung

Laut dem jährlichen Herbstgutachtens des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) bleibt der Wohnimmobilienmarkt von der Corona-Krise nahezu vollkommen unangefochten, berichten das HANDELSBLATT und die FAZ am 15.9., DIE WELT am 16.9., die IMMOBILIEN ZEITUNG am 17.9. sowie weitere Medien. Empirica, die in den letzten Jahren immer wieder vor drohenden Preiskorrekturen in den Wohnimmobilienmärkten der Top-7-Städte gewarnt hätten, hätten ihre bisherige Prognose korrigiert und anlässlich der Präsentation des Herbstgutachtens die Erwartung formuliert, dass die Wohnimmobilienpreise ebenso wie die Mieten weiter steigen würden. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Deutschland seien im H1 2020 im Schnitt um 6,2 % gestiegen. In den Top-7-Städten habe der Anstieg zwischen 2,9 % (Berlin) und 9,1 % in Frankfurt gelegen, wobei Berlin mit diesem niedrigen Wert eine Ausnahme darstelle. Ein wichtiger Grund hierfür seien die nach wie vor niedrigen Zinsen, aufgrund derer weiterhin viel Geld in den Immobilienmarkt investiert werde, was die Preise weiter steigen lasse. Auch seien Investments in den Wohnungsmarkt nach wie vor aufgrund ihrer relativ hohen Sicherheit attraktiv, denn es habe kaum Mietausfälle gegeben, was u. a. auf das Kurzarbeitergeld, zurückzuführen sei. Auch von der Möglichkeit zur Mietstundung sei kaum Gebrauch gemacht worden, ebenso sei kein auffälliger Anstieg der Zahl der Zwangsversteigerungen beobachtet worden. Die Entwicklung der Mieten verlaufe ähnlich wie vor der Krise. Die Angebotsmiete hätten im Q2 2020 im Bundesdurchschnitt ebenso wie im Vorjahresquartal stagniert, doch in den Top-7-Städten seien sie im H1 2020 um 3 % gestiegen, und damit stärker als im Vorjahreszeitraum, in dem ein Anstieg um 2,6 % verzeichnet worden sei. Nur in Berlin seien die Mieten um 5,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, womit sich aber ein Trend fortsetze, der schon seit vier Quartalen zu beobachten sei. Zugleich gehe die Zahl der in Berlin zur Miete angebotenen Wohnungen zurück.