Im globalen Wettlauf um Stromzugang und physische Infrastruktur für rechenintensive Anwendungen gelingt es nur wenigen Unternehmen, sich an der Schnittstelle beider Schlüsselressourcen strategisch zu positionieren. IREN (Iris Energy) ist eines davon. Das 2018 gegründete Unternehmen zählt zu den größten börsennotierten Bitcoin-Minern der Welt. Mit Stromkosten von nur 26.000 Dollar pro Bitcoin liegt die Bruttomarge bei knapp 80 Prozent – ein branchenweit beispielloser Wert. Die australischen Gründerbrüder Dan und Will Roberts haben zudem frühzeitig erkannt: Energie wird zu einer entscheidenden Währung des digitalen Zeitalters. Entsprechend investierte IREN über Jahre in ein strategisch wertvolles Stromportfolio – ein großer Vorteil, da Energiezugang längst zum Flaschenhals der digitalen Infrastruktur geworden ist.
Was als hochprofitables Bitcoin-Mining-Modell begann, entwickelt sich nun zum nächsten großen Wachstumspfad: KI-Colocation. IREN ist inzwischen hervorragend positioniert, um seine Rechenzentrums- und Energiekapazitäten für externe KI-Anbieter bereitzustellen, die diese dringend benötigen. Entscheidend dafür sind skalierbarer Zugang zu günstigem Strom und eine starke Expertise in der technischen Infrastruktur zum Betreiben von GPU-Clustern. Genau auf diese Anforderungen ist IREN spezialisiert. Das Unternehmen verfügt nicht nur über die gesicherte Energieversorgung, sondern auch über langjährige operative Erfahrung im Management hochverdichteter Recheninfrastruktur. Allein der Bitcoin-Mining-Betrieb hat bei aktuellem Bitcoin-Preis das Potenzial, bis zu eine Milliarde Dollar pro Jahr zu erwirtschaften. Doch der größte Stromstoß für Wachstum und Bewertung dürfte aus
dem KI-Colocation-Geschäft kommen.
Dieser Beitrag erschien am 18.07.2025 in €uro am Sonntag.
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