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Wie entwickeln sich die Wohnimmobilienpreise 2023?

1. Jan 2023

Der Anstieg der Wohnimmobilienpreise in Deutschland hat sich laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) deutlich abgeschwächt, berichten die BÖRSEN-ZEITUNG, das HANDELSBLATT und die FAZ am 23.12. Im Q3 2022 seien vorläufigen Daten zufolge die Preise für Wohnungen und Häuser gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur noch um durchschnittlich 4,9 % gestiegen, nachdem der Anstieg im Q2 2022 mit 9,7 % noch fast doppelt hoch gewesen sei. In den Top-7-Städten hätten sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im Q3 2022 um durchschnittlich 6,2 % erhöht, die für Eigentumswohnungen um 5 %. Gegenüber dem Vorquartal allerdings seien die Preise für Wohnimmobilien im Q3 2022 deutschlandweit sogar erstmals seit 2014 wieder leicht gesunken, Destatis zufolge um durchschnittlich 0,4 %. Die Gründe hierfür seien die Zurückhaltung der Käufer infolge des Anstieges der Bauzinsen, die infolge der hohen Inflation geschwächte Nachfrage und ein verhaltener Wirtschaftsausblick. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Jahr 2023 gingen die Einschätzungen auseinander. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwarte für 2023 Preisrückgänge um bis zu 10 %, während die DZ Bank nur einen Rückgang um bis zu 6 % prognostiziere. Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) wolle sich noch nicht festlegen, halte aber eine Phase der Stagnation für das Wahrscheinlichste. Bei unsanierten Ein- und Mehrfamilienhäusern mit hohem Energieverbrauch sei vor dem Hintergrund der hohen Energiepreise und Sanierungsanforderungen vonseiten der Politik auch mit Preisabschlägen zu rechnen. Kleinere Wohnungen mit guter Energiebilanz hingegen könnten sich weiter verteuern, da die Nachfrage nach solchen Wohnungen groß sei. Insgesamt werde das Wohnungsangebot knapp und der Markt weiterhin angespannt bleiben, da die Bautätigkeit zurückgegangen sei, und zwar laut Destatis im Vergleich zum Oktober 2021 um 12,9 %.