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‚Bündnis bezahlbarer Wohnraum‘ einigt sich auf Maßnahmenpaket

16. Okt 2022

Das bundesweite ‚Bündnis bezahlbarer Wohnraum‘, bestehend aus Vertretern von Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, dem auch die Immobilienverbände BFW, GdW, Haus & Grund, IVD, vdp, VDIV und ZIA angehören, hat sich auf 187 Maßnahmen für eine Bau-, Investitions-, und Innovationsoffensive geeinigt, mit der der Wohnungsbau beschleunigt werden soll, berichten die BÖRSEN-ZEITUNG, das HANDELSBLATT und die FAZ am 13.10. sowie das DEAL MAGAZIN, HAUFE.DE und zahlreiche weitere Onlinemedien am 12.10. So solle es bis Anfang 2023 eine verlässliche Neubauförderung geben und bis zum Ende der Legislaturperiode geprüft werden, inwiefern eine Förderung auch Anreize bieten könne, weniger Wohnfläche pro Kopf als bislang zu benötigen beanspruchen. Zudem sollen die Wiederverwendung und das Recycling von Baustoffen vorangetrieben sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren entbürokratisiert und digitalisiert werden. Die Länder, in deren Händen das Bauordnungsrecht liege, hätten sich zudem bereiterklärt, die 16 Landesbauordnungen nach dem Vorbild der Musterbauordnung des Bundes weiter zu harmonisieren, um so auch das serielle und modulare Bauen zu erleichtern, das Planungsprozesse und Bauzeiten verkürze und kostengünstiger mache. An dem Ziel, 400.000 Wohnungen jährlich zu bauen, wolle man festhalten, habe Bundeskanzler Olaf Scholz betont, doch Bauministerin Klara Geywitz (SPD) gibt im HANDELSBLATT-Interview zu, dass es einige Zeit dauern werde, dieses Ziel zu erreichen. Die Vertreter der Bau- und Immobilienwirtschaft hätten sich skeptisch geäußert. „Die konstruktiven Maßnahmen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass gegenläufige Prozesse innerhalb der Bundesregierung und einige Vorhaben im Maßnahmenpaket des Bündnisses das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 Sozialwohnungen, auf absehbare Zeit unerreichbar machen“, sage Axel Gedaschko vom Gesamtverband der deutschen Wohnungswirtschaft GdW. Jürgen Michael Schick vom Immobilienverband Deutschland (IVD) begrüße das Maßnahmenpaket als gute Grundlage, um allen derzeit widrigen Umständen zum Trotz die Weichen für langfristig mehr Wohnungsbau zu stellen. Doch der „ganz große Wurf“ sei es nicht, da es naturgemäß von Zugeständnissen und Kompromissen geprägt sei, sage Schick: „Nun gilt es, sich mittels der kleinen gemeinsamen Nenner, die wir erreichen konnten, dem Ziel der bedarfsgerechten Angebotsausweitung zu nähern. Dabei kommt es auf jede Wohnung an – sei es Neubau oder Umbau, sei es sozialer Mietwohnungsbau oder Eigentumsbildung im Einfamilienhaus.“ Nur so werde das ‚Bündnis bezahlbarer Wohnraum‘ seine Wirkung in der Mitte der Gesellschaft entfalten können, betone Schick.