Wohin entwickelt sich der Investmentmarkt in den Einkaufsstraßen?

Darüber, wohin sich der Investmentmarkt in den Einkaufsstraßen entwickelt, sprechen Kurt Jovy von Universal Investment und Jürgen Kreutz von IPH Transact im Interview mit ACROSS am 9.11. Kreutz gebe zu bedenken, dass das Segment sehr differenziert zu betrachten sei. So sei der Lebensmitteleinzelhandel eine absolut systemrelevante Branche, und an der Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien mit Lebensmitteleinzelhandel werde sich daher auf absehbare Zeit wenig ändern. Das allerdings lasse die Renditen auf einem relativ niedrigen Niveau verharren. Andere Einzelhandelsbranchen, wie z. B. die Modebranche seien von den Einschränkungen infolge der Maßnahmen gegen das Coronavirus und dem langfristigen Trend zu höheren E-Commerce-Marktanteilen stark betroffen. Dementsprechend seien im Shopping-Center-Bereich derzeit eher opportunistisch orientierte Investoren und langfristig denkende Bestandshalter aktiv, die gezielt in Mischnutzungs- und Konversionsprojekte investierten. Auf die Frage, in welchen Ländern und Regionen es einen besonderen Schwerpunkt gebe und warum, erkläre Jovy, dass es auf dem nordamerikanischen Markt derzeit ein verstärktes Interesse von Investoren und ein wachsendes Angebot an Produkten gebe, was auf die vergleichsweise günstige Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die große Entfernung zu den Konfliktherden in Europa und Asien zurückzuführen sei. In Europa und Asien hingegen belasteten wirtschaftliche und politische Unsicherheiten die Märkte, was zu einer eher vorsichtigen Haltung der Investoren führe. Doch würden auch dort Anlagechancen wahrgenommen, um das Portfolio zu diversifizieren.