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Baugenehmigungszahlen gehen deutlich zurück

12. Mrz 2023

Vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zufolge ist im vergangenen Jahr der Bau von insgesamt 354.400 Wohneinheiten genehmigt worden, was 6,9 % bzw. 26.300 Wohnungen weniger sind als 2021, berichtet das HANDELSBLATT online am 10.3. 2021 sei allerdings auch ein Rekordjahr gewesen, in dem mit insgesamt 380.700 erteilten Baugenehmigungen der höchste Wert seit 1999 erreicht worden sei. Der Rückgang betreffe vor allem die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser, die um 15.800 auf 78.100 zurückgegangen sei, und die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen in Zweifamilienhäusern, die sich um 4.400 auf 27.700 reduziert habe. Die Zahl der Genehmigungen von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern hingegen sei im Vergleich zum Vorjahr nur um 1,6 % bzw. 3.100 Wohnungen auf 190.400 Wohnungen zurückgegangen, was allerdings vor allem auf die hohen Genehmigungszahlen im H1 2022 zurückzuführen sei. Mit fortschreitendem Jahresverlauf habe die Dynamik dann nachgelassen. Als Hauptgrund für den Rückgang sei anzunehmen, dass der Materialmangel, die deutlich gestiegenen Kosten für Baumaterialien, der Fachkräftemangel in der Baubranche sowie die anspruchsvolleren Finanzierungsbedingungen zu einer Zurückhaltung bei Bauvorhaben geführt hätten. Akteure sowohl der Bau- als auch der Immobilienwirtschaft äußerten sich besorgt und forderten ein Gegensteuern vonseiten der Politik. Jürgen Michael Schick vom Immobilienverband Deutschland (IVD) fordere, den klimafreundlichen Neubau nicht nur, wie von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) vorgeschlagen, mit 1,1 Mrd. Euro, sondern mit 10 Mrd. Euro jährlich zu fördern, da sonst kein wirtschaftlich vertretbares Bauen möglich sei. Zudem brauche es eine Eigentumsförderung für die Mitte der Gesellschaft, die sich aufgrund der gestiegenen Baukreditzinsen und der Inflation kein Wohneigentum mehr leisten könne. Und schließlich müssten dringend das Planungs- und Baurecht flexibler gestaltet und die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, damit Bauen durch zu komplexe Vorschriften nicht noch unnötig verteuert und die dringend notwendige Modernisierung erschwert werde.