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Gute Aussichten am Investmentmarkt für Logistikimmobilien

12. Feb 2023

Die gestiegenen Bauzinsen, die anziehende Inflation und die hohen Grundstücks- und Baukosten sind auch am Investmentmarkt für Logistikimmobilien nicht spurlos vorübergegangen, doch gehen Branchenexperten davon aus, dass die Dynamik ab Mitte 2023 wieder zunehmen werde, berichtet die IMMOBILIEN ZEITUNG am 9.2. Nachdem die Kaufpreisfaktoren von einem Rekordwert von 33 auf unter 25 gefallen seien, hätten sie sich nun auf Werte zwischen dem 21- bis 23fachen eingependelt, sage Nikolai Windhäuser von Logivest. Viele Käufer hielten sich vorerst zurück und warteten darauf, dass sich eine Bodenbildung abzeichne, während die Verkäufer oft nicht bereit seien, Abschläge gegenüber dem vorherigen Niveau zu akzeptieren, und so liege der Transaktionsmarkt einstweilen im Dornröschenschlaf. „Die Investoren werden zurückkommen, sobald die Volatilität der Zinsen überschaubarer wird“, sage Kai Oulds von CBRE. Denn attraktiv seien Logistikimmobilien für Investoren derzeit vor allem dank der indexierten Mietverträge, die eine Inflationssicherung böten. Am Interesse der Investoren an Logistikimmobilien habe sich aber nichts geändert. Eine kürzlich von CBRE veröffentlichte Umfrage unter europäischen Immobilieninvestoren zeige, dass Logistik weiter an Bedeutung gewinne. Für 23 % der Befragten seien Industrial & Logistics die begehrteste aller Assetklassen, und das seien zwei Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Aus Sicht von Philipp Oevermann von Segro liege das daran, dass die Assetklasse Logistikimmobilien keine strukturellen Schwächen aufweise und sich in der Corona-Krise als sehr resilient erwiesen habe. Auch die dank steigender Mieten stabilen Einnahmen sorgten dafür, dass das Interesse der Investoren an Logistikimmobilien unvermindert groß sei. „Gerade im Neubaubereich sind die Mieten tatsächlich regelrecht explodiert“, sage Kuno Neumeier von Logivest. Nutzer versuchten zwar, ihre Mietkosten durch Ausweichbewegungen in andere Regionen zu reduzieren, doch gebe es aufgrund der hohen Nachfrage und des geringen Angebotes an Lagerflächen wenig Alternativen, so dass auch bei den Bestandsimmobilien mit Mieterhöhungen zu rechnen sei. Das aber sei nach Ansicht von Rainer Koepke von CBRE für die Mieter verkraftbar, da die Mietkosten nur etwa 10 % bis 15 % der Gesamtkosten in der Logistik ausmachten. Dass die Nachfrage nach Logistikflächen weiter steige, liege am weiterhin starken Online-Handel und dem deutlich gestiegenen Bedarf der Industrie nach Lagerflächen. Corona und die Energiekrise hätten den Trend zum Reshoring und Nearshoring unumkehrbar gemacht, sage Tim Wiesener von Atmira: „Die Entwicklung steht ganz am Anfang und wird sowohl für die Industrie als auch für die Wirtschaftspolitik das bestimmende Thema der kommenden Jahre und Jahrzehnte sein.“