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Die goldene Mitte zwischen Pflege und Wohnen

10. Apr 2023

Investitionen in stationäre Pflegeheime galten in den vergangenen Jahren angesichts des demografischen Wandels als sichere Bank, schreibt Jens R. Rautenberg von der Conversio Gruppe am 3.4. auf WIRTSCHAFTSWOCHE. Doch was von außen betrachtet nach einem Mega-Markt ausgesehen habe, komme nun ins Wanken, denn die wirtschaftliche Unsicherheit, Corona, Personalnot und die steigenden Betriebskosten stellten die bisherigen Betreibermodelle auf den Prüfstand. Privatanleger sollten daraus ihre Lehren ziehen und klassische Pflegeheime nur mit Vorsicht genießen. Doch das müsse nicht per se gegen Pflegeinvestments insgesamt sprechen, denn auch in diesem – grundsätzlich tatsächlich spannenden – Markt gebe es attraktive Nischen, die weiterhin als chancenreich erschienen. Denn der Bedarf an Wohnraum für Menschen, die auf eine Betreuung oder gesundheitliche Versorgung angewiesen seien, werde nach wie vor sehr hoch bleiben, und gerade für Privatanleger gebe es einen Mittelweg, der die Vorteile zwischen Pflege und Wohnen auf einen Nenner bringe: Die Pflege-WGs. Ähnlich wie bei den klassischen Pflegeheimen miete hierbei ein Generalmieter die Objekte. Grundsätzlich handele es sich dabei aber um normale Wohngebäude, in die – in diesem Fall hilfebedürftige – Menschen zur Miete einzögen. Seien diese (Unter)-Wohnraummietverträge insolvenzgeschützt gestaltet, grenze dies das klassische Betreiberrisiko deutlich ein. Und sollten die für Pflege-WGs genutzten Räume nicht mehr für diesen Zweck gebraucht werden, ließen sie sich später ohne großen Umbauaufwand auch für andere Zwecke nutzen.